Remstal & Stuttgart
Nachdem er das Juravorland der Alb gestreift hat, durchschneidet der Neckar ab Tübingen die Keuperformation, erreicht beim Zufluss der Rems den Muschelkalk, um bei Cannstatt terrassierte Steillagen zu formen. Entsprechend vielgestaltig sind die Ausgangsmaterialien und Formen der Weinbergsböden: Sind es am Fuße des Hohenneuffen noch dunkle, lehmige Verwitterungen des Braunjura mit hellen Skelettanteilen, so prägen bei Esslingen und rund um Stuttgart vor allem die roten Böden der Bunten Mergel den Untergrund der Weinberge und bilden dort die Grundlage für Riesling und Trollinger. Nicht von ungefähr kommt deshalb der Name des kegelförmigen Rotenbergs mit der berühmten Grabkapelle, ehedem Stammsitz des Württemberger Grafengeschlechts. Nicht weit von hier öffnet sich der Blick zur Rems: An meist steilen Hängen sind dort die Bunten Mergel mit Weinbergen bestockt. Doch auch bis hinauf in die Stubensandsteinformation reichen die Rebflächen. Sand aus dieser Gesteinsschicht wurde früher zum Fegen von Holzböden verwendet.